Lipom: Definition – Ursachen – Symptome

    Was sind Lipome?

    Lipome beschreiben weitverbreitete Weichteiltumore, die in der Regel harmlos und gutartig sind und vorrangig aus Fettgewebszellen bestehen. Diese Fettgeschwülste sind in Kapseln aus Bindegewebe eingeschlossen und liegen in der Regel subkutan, das heißt unter der Haut. Ein Lipom macht sich durch eine leicht tastbare, weiche, verschiebbare und in der Konsistenz an Gummi erinnernde Beule unter der Haut bemerkbar, die zwar störend ist, aber nur selten Beschwerden oder Schmerzen verursacht.

    Symptome und mögliche Folgeerkrankungen

    Die Beulen unter der Haut entwickeln sich nur sehr langsam und wachsen in der Regel innerhalb weniger Jahre zu einem Durchmesser von mehreren Zentimetern heran, können unter Umständen jedoch sogar die Größe einer Faust erreichen. Der oder die Betroffene nimmt das Lipom meist erst dann wahr, wenn es deutlich tastbar und sichtbar ist. Solche Fettzellenwucherungen verursachen in der Regel keine Beschwerden, außer sie liegen in der Nähe von Nervenbahnen oder Blutgefäßen. Sie treten hauptsächlich im Bereich des Nackens und der Schultern sowie am Rumpf und an den Gliedmaßen auf.

    Die kleinen Knubbel unter der Haut sind prall und weich, lassen sich leicht hin- und herschieben und treten entweder einzeln oder in Gruppen nah beieinanderliegend auf. Die darüber befindliche Haut ist von der Gewebewucherung nicht betroffen, bleibt intakt und ist unauffällig. Liegt das Lipom an einer ungünstigen Stelle, kann es durch permanente Reibung zu einer eitrigen Infektion kommen, die mit Schmerzen einhergeht.

    Nur in seltensten Fällen besteht das Risiko, dass sich aus einem Lipom ein sogenanntes Liposarkom, also ein bösartiger Tumor entwickelt. Vor allem wenn der Knubbel eine harte Konsistenz aufweist, sollte umgehend eine Untersuchung erfolgen, um eine Krebserkrankung auszuschließen.

    Arten von Lipomen

    Die gutartigen Wucherungen können an verschiedensten Körperstellen und in unterschiedlichen Varianten auftreten. Liegt eine Fettwucherung unter der Haut, wird sie als subkutanes Lipom bezeichnet. Subfasziale Lipome treten meist am Kopf auf und liegen direkt unter einer Bindegewebsschicht. Die Tumore sind immer von einer fibrösen Kapsel umschlossen, können jedoch aus unterschiedlichem Gewebe bestehen.

    Während die hauptsächlich im Nackenbereich auftretenden Granulom-Zell-Lipome aus primitivem fetalen Fett aufgebaut sind, bestehen Angiolipome neben Fettzellen zum Teil auch aus Blutgefäßen. In den hauptsächlich genetisch bedingten Neurofibrolipomen kann ein gewisser Anteil an Nervenfasern nachgewiesen werden. Treten mehrere Lipome gleichzeitig auf, handelt es sich um eine diffuse symmetrische oder asymmetrische Lipomatose, wie beispielsweise die auch unter dem Begriff Morbus Dercum bekannte Lipomatosis dolorosa.

    Sonderform Madelung-Fetthals

    Eine Sonderform der diffusen Lipomatose, die auf einer Fettverteilungsstörung beruht, stellt der sogenannte Madelung’sche Fetthals dar. Im Zuge dieser mitunter schmerzhaften Erkrankung kommt es allmählich zu einer massiven Zunahme an Fettgewebe im Bereich von Kinn, Nacken und Schultern.

    Ursachen und Risikofaktoren

    Die genauen Ursachen für die Entstehung von Lipomen sind unbekannt, Wissenschaftler vermuten jedoch einen isolierten Verlust gewisser gewebsregulierender Enzyme. Die Entartung bestimmter Gewebszellen, die zu der Fettwucherung führt, kann durch eine genetische Prädisposition und Chromosomenveränderungen verursacht werden, wird aber auch mit einem ungesunden Lebensstil in Verbindung gebracht. Die Vermutung, dass hohe Blutfettwerte zu Fettgeschwülsten führen, liegt nahe, ist jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen.

    Lipome treten häufig als Folgeerscheinung bestimmter Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hyperurikämie auf, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Der Madelung’sche Fetthals beispielsweise wird hauptsächlich bei Männern mittleren oder höheren Alters diagnostiziert, die regelmäßig große Mengen an Alkohol konsumieren. Die Beobachtung vieler Fälle hat gezeigt, dass es nur durch konsequente und absolute Alkoholabstinenz zu einem Stillstand einer schweren Lipomatose kommen kann.

    Übergewicht wird als Ursache ausgeschlossen, da genauso viele schlanke Menschen Lipome entwickeln wie übergewichtige. Bestimmte Verletzungen wie beispielsweise Prellungen oder ein starker Stoß können an der betroffenen Körperstelle das Wachstum eines Lipoms fördern.

    Behandlungsmöglichkeiten

    Da es sich bei einem Lipom um einen oberflächlichen und gutartigen Fettgewebstumor handelt, ist eine Behandlung in den meisten Fällen nicht notwendig. Wenn das Lipom den Betroffenen jedoch optisch stört, wegen seiner ungünstigen Lage auf Druck Schmerzen verursacht oder wegen seiner Größe gar zu funktionellen Störungen und Komplikationen führt, wird der Arzt eine Entfernung in Betracht ziehen, die meist keine Komplikationen nach sich zieht. Abhängig von der Größe des Tumors und der Körperstelle, an der er sich befindet, stehen mehrere Möglichkeiten einer Behandlung zur Verfügung, wobei die Rückfallquote hoch ist, da die Wucherungen oft nachwachsen.

    Chirurgische Entfernung

    Wenn das Lipom unmittelbar unter der Haut liegt, kann es der Arzt durch eine chirurgische Exzision unter örtlicher Betäubung entfernen. Im Zuge dieser Operation wird die Haut über dem Lipom eingeschnitten und der Tumor samt der Bindegewebskapsel herausgedrückt. Nur bei besonders großen Fettgeschwülsten oder bei gleichzeitiger Entfernung mehrerer Lipome kann unter Umständen eine Vollnarkose notwendig sein.

    Handelt es sich um ein muskulöses oder subfasziales Lipom, muss der Arzt im Zuge des chirurgischen Eingriffs erst die Muskelschicht oder das umliegende Bindegewebe freilegen, bevor der Tumor beseitigt werden kann. Obwohl sich dies etwas aufwendiger gestaltet, ist meist auch in solchen Fällen keine Vollnarkose erforderlich.

    Die chirurgische Exzision ist zwar die effizienteste Art, ein Lipom samt seiner fibrösen Kapsel zu entfernen, geht jedoch meist mit der Bildung einer Narbe und Delle einher. Ein sanftere und narbenfreie Alternative stellt die Fettabsaugung dar, im Zuge derer zwar das Fettgewebe des Lipoms, jedoch nicht die Kapsel entfernt werden kann. Diese Art der Behandlung wird meist in Betracht gezogen, wenn das Lipom an einer exponierten Stelle liegt und die Narbe für den Patienten ein kosmetisches Problem bedeuten würde. An neuen und hochmodernen Methoden der Behandlung wie der Lipolyse mittels Ultraschall, Laserlicht oder Radiofrequenz wird derzeit intensiv geforscht.

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