Was Warzen sind – und wie Warzen entstehen

    Über die Entstehung und Symptomatik von Warzen

    Was sind Warzen eigentlich?
    Warzen (Verrucae) bezeichnen kleine, meist harmlose Geschwülste der Epidermis, die hochansteckend sind und je nach Art von verschiedenen Stämmen der humanen Papillomviren oder von Pockenviren verursacht werden. Meist sind diese weitverbreiteten krankhaften Hautwucherungen gutartig und selbstlimitierend, das heißt, sie heilen ab, wenn das Immunsystem die Erreger erfolgreich bekämpft. Manchmal können Warzen aber auch sehr hartnäckig und schwer behandelbar sein und in äußerst seltenen Fällen ernsthafte Folgeerkrankungen auslösen.

    Wie entstehen Warzen? – Was sind die Ursachen?

    Viren dringen über kleinste Verletzungen oder Risse in die oberste Schicht der Haut oder in die Schleimhaut ein, wo sie die Zellen infizieren und sich vermehren. Mehrere Wochen, manchmal auch erst Monate nach der Infektion bilden sie an der Eintrittsstelle die als Warzen bezeichneten Verdickungen oder Verhornungen der Haut. Die Erreger können entweder durch direkten Hautkontakt, oder während des Geschlechtsverkehrs von Mensch zu Mensch übertragen werden, siedeln sich aber auch in feucht-warmem Milieu in Textilien wie Handtüchern oder Teppichen sowie in Schwimmbädern, Saunas oder Badezimmern auf glatten Oberflächen wie Fliesen und Fußböden an. Deshalb infizieren sich viele Menschen vor allem dann mit Warzen-Erregern, wenn sie barfuß in Hotelzimmern oder öffentlichen Bädern unterwegs sind.

    Warzen sind hochansteckend, da sich die Erreger auch an der Oberfläche der infizierten Hautstelle befinden. Wird zuerst die Warze, und dann ohne Desinfektion der Hand eine andere Körperstelle berührt, kann es auf diesem Wege auch leicht zu einer Selbstansteckung und Ausbreitung der Warzen kommen.

    Die ebenfalls häufigen Alterswarzen entstehen nicht aufgrund einer Virusinfektion, sondern treten ab dem 50. Lebensjahr ohne feststellbaren Grund auf. Die genaue Ursache von Alterswarzen ist bis heute nicht erforscht, wird aber mit Sonneneinstrahlung in Verbindung gebracht.

    Verschiedene Arten und Symptome von Warzen

    Vulgäre Warzen (Stachelwarzen)

    Vulgäre Warzen befallen als häufigste Warzenform sowohl Hände und Finger als auch Fußsohlen, Fersen und Zehen. Sie wachsen meist in Gruppen und erscheinen als harte, stecknadel- bis erbsengroße Knötchen mit rauer Oberfläche, die im Aussehen einem Blumenkohl ähnelt.

    Dornwarzen

    Fuß- oder Dornwarzen bilden an Zehen, Ferse oder Fußsohle meist runde Erhebungen von glatter Oberfläche und sind von einer Hornschwiele umgeben oder bedeckt. Sie weisen oft winzige schwarze Punkte auf, die auf kleinste Blutungen im Inneren des Warzengewebes hindeuten. Da Dornwarzen tief in die Haut hineinwachsen und die sensible Knochenhaut erreichen, können sie mitunter beim Gehen oder bei Druck starke Schmerzen verursachen, die an einen eingetretenen Dorn erinnern.

    Feigwarzen

    Die durch Geschlechtsverkehr übertragenen Feigwarzen sind zunächst als kleine, unscheinbare Papeln an den Genitalien oder am After erkennbar, die sich im weiteren Verlauf der Infektion zu weißen, rötlichen oder bisweilen auch schwarzen Anhäufungen ausweiten. Feigwarzen können mitunter zu Juckreiz an After und Genitalien führen. Auch Blutungen aus der Vagina während des Geschlechtsverkehrs sind häufig ein Anzeichen für eine Infektion mit humanen Papillomviren. Selten kann eine Übertragung durch Oralverkehr auch zur Bildung von Feigwarzen an der Mundschleimhaut führen.

    Pinselwarzen

    Kleine, fadenförmige Hautwucherungen an den Augenlidern, am Kinn oder an der Lippe sind meist von weißlicher Farbe mit einer braunen Spitze und werden als Pinselwarzen bezeichnet.

    Dellwarzen (Mollusken)

    Von Pockenviren verursachte Dellwarzen können an den Armen, in den Achselhöhlen und an den Genitalien auftreten und erscheinen als rötliche, perlenförmige Knötchen mit glatter, glänzender Oberfläche und einer Delle in der Mitte. Sie enthalten eine hochinfektiöse weißliche Masse, die bei Druck austritt.

    Alterswarzen

    Alterswarzen sind vorrangig am Hals und im Gesicht zu beobachten, können aber auch an den Armen und Beinen einzeln oder in Gruppen auftreten und eine glatte oder zerklüftete Oberfläche aufweisen.

    Beschwerden

    In den meisten Fällen sind Warzen gutartige Wucherungen der Haut, die kaum Schmerzen verursachen und die Gesundheit der Betroffenen nicht beeinträchtigen. Warzen werden jedoch allgemein als äußerst unattraktiv wahrgenommen und können an freiliegenden Körperstellen ein erhebliches kosmetisches Problem darstellen. Vor allem, wenn sie sich als besonders hartnäckig und therapieresistent erweisen und in auffälligen Gruppen am Hals, im Gesicht oder an den Händen auftreten, sind Menschen mitunter mit erheblichen psychischen Problemen konfrontiert, die aus Scham, geringem Selbstwertgefühl und Ablehnung durch das soziale Umfeld resultieren.

    Risikogruppen und mögliche gesundheitliche Folgen von Warzen

    Eine Infektion mit humanen Papillomviren bedeutet nicht automatisch das Auftreten von Warzen, denn die Bildung dieser Hautwucherungen hängt auch stark von anderen Faktoren ab. Menschen, die zu vermehrter Schweißbildung und feuchten Händen neigen oder häufig nicht-atmungsaktives Schuhwerk tragen, sind häufig von dieser Hautkrankheit betroffen. Die Entstehung von Warzen ist wie deren Ausheilung stark von der Beschaffenheit des Immunsystems abhängig. Mit übermäßigem Alkoholkonsum, Rauchen, Diabetes, Hautkrankheiten wie Neurodermitis und anderen Ausschlägen sowie durch eine langfristige vitaminarme Ernährung steigt das Risiko, Warzen zu entwickeln signifikant.

    Kinder und Jugendliche, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist, um die Viren erfolgreich zu bekämpfen, sind besonders häufig von Warzen betroffen. Während nur etwa zwei Prozent der Erwachsenen nach einer Infektion Warzen entwickeln, treten solche Hautwucherungen bei 20 Prozent aller Kinder im Alter von zwölf Jahren auf.

    Humane Papillomviren besitzen unter bestimmten Voraussetzungen die Eigenschaft, durch die Veränderungen des Gewebes bösartige Zellwucherungen zu verursachen. Bei Menschen, die an einer ernsthaften Erkrankung wie Krebs oder Hepatitis leiden, bei HIV-Infizierten oder Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, können sich harmlose Warzen unter Umständen auch zu großen verhornten Flächen oder einem bösartigen Plattenepithelkarzinom entwickeln, das die zweithäufigste Krebserkrankung der Haut sowie Gebärmutterhalskrebs verursacht.

    >>Weiter zum Beitrag über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Warzen

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