Pilzinfektionen: Mykosen der Haut und der Nägel

    Mykosen der Haut sind durch verschiedene Pilzerreger verursachte Infektionskrankheiten an unterschiedlichen Regionen der Haut und der Hautanhangsgebilde wie Nägeln und behaarten Körperstellen, die sich durch krankhafte Veränderungen des befallenen Gewebes sowie durch Jucken, Brennen und Schmerzen bemerkbar machen können. Je nach Art des Erregers und der Lokalisation werden unter dem Sammelbegriff Hautmykosen mehrere Arten von Pilzinfektionen unterschieden.

    Formen von Hautmykosen

    Grundsätzlich werden Pilzerreger, die Mykosen der Haut verursachen, in drei Typen unterteilt. Die zur Gruppe der Fadenpilze gezählten Formen sind für etwa siebzig Prozent aller Hautpilzerkrankungen verantwortlich. Sie ernähren sich von dem in Haut, Haaren und Nägeln enthaltenen Keratin und besiedeln die obersten Schichten der Haut. Die meistverbreitete Form der Fadenpilze, die sogenannten Epidermophyten befallen die Hornschicht der Epidermis und verursachen vor allem Fußpilzerkrankungen.

    Trichophyten hingegen besiedeln hauptsächlich die Haarfollikel und das umliegende Bindegewebe sowie die Hornhaut und sind für einen Großteil der Kopf- und Nagelpilzerkrankungen verantwortlich. Auch die sogenannten Microsporen, eine dritte, jedoch seltene Art der Fadenpilze können Pilzerkrankungen an der Kopfhaut verursachen.

    Im Gegensatz zu den Fadenpilzen befallen Hefepilze und Schimmelpilze neben der Haut auch die Schleimhäute und in äußerst seltenen Fällen auch die inneren Organe, was zu einer lebensbedrohlichen systemischen Mykose führen kann. Die häufigste Ausprägung der Hefepilze ist jedoch die bei Babys auftretende Windeldermatitis. Schimmelpilze hingegen werden nur äußerst selten als Auslöser für oberflächliche Hautmykosen festgestellt.

    Ursachen von Mykosen der Haut

    Eine Pilzinfektion der Haut entsteht nach der Ansteckung durch Körperkontakt von Mensch zu Mensch, in seltenen Fällen kann auch eine Übertragung des Erregers von Tieren auf Menschen, insbesondere von Rindern oder Pferden stattfinden. Auch durch kontaminierte Gegenstände wie Schuhe oder Kleidungsstücke sowie durch Hautschüppchen auf Fußböden kann es zu einer Ansteckung kommen.

    Nicht immer führt das Eindringen eines Pilzerregers in die Haut oder das Hautanhangsgebilde zu einer Infektion des besiedelten Gewebes. Die effiziente Vermehrung des Parasiten und folglich ein Ausbruch der Erkrankung sind stark von der Aggressivität des Erregers und der Beschaffenheit des Immunsystems des Betroffenen abhängig. Sind genügend Abwehrkräfte vorhanden, kann der Parasit im Idealfall besiegt werden, bevor es zu einer Pilzinfektion der Haut kommt. Es ist jedoch bei Ausbleiben einer Behandlung auch möglich, dass sich ein Pilzerreger auf andere Körperregionen ausweitet und sekundäre Infektionen auslöst.

    Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung einer Hautmykose

    Die Entstehung einer Hautmykose nach dem Befall durch den Erreger wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Weist die besiedelte Hautstelle eine schlechte Durchblutung, VerletzungenPilzinfektion behandeln oder bereits bestehende krankhafte Veränderungen auf, steigt damit das Risiko, dass sich der Parasit rasch vermehrt und eine Mykose der Haut verursacht. Pilzerreger siedeln sich bevorzugt an Hautstellen an, die ein feucht-warmes Klima aufweisen. Schlecht belüftete Körperpartien wie Füße, Achseln oder die Leistengegend bieten somit einen idealen Nährboden für Pilze. Vermehrtes Schwitzen und das Tragen enger Kleidung aus nicht atmungsaktiven Materialien wie etwa Kunstfasern erhöhen das Risiko einer Mykose erheblich.

    Es existieren jedoch auch einige Pilzarten, die vorwiegend trockene Hautregionen befallen. Übermäßige Körperhygiene und die dauerhafte Verwendung von Kosmetika mit aggressiven Zusatzstoffen zerstören allmählich den Säureschutzmantel der Haut und begünstigen dadurch auch an gut belüfteten Körperregionen die Entstehung einer Hautmykose.

    Wer ein erhöhtes Risiko für eine Pilzinfektion der Haut hat

    Besonders anfällig für Pilzinfektionen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie beispielsweise mit dem HIV-Virus infizierte oder Chemotherapie-Patienten. Starke Raucher leiden oft unter Durchblutungsstörungen, die die Entstehung einer Mykose der Haut begünstigen können. Auch Diabetiker und Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung oder schweren Allergien leiden und deshalb mit Immunsuppressiva behandelt werden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine Pilzinfektion der Haut zu entwickeln.

    Genetische und geschlechtsspezifische Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle, da eine Häufung in Familien ebenso beobachtet werden kann wie die Tatsache, dass Männer häufiger von bestimmten Formen der Hautmykosen betroffen sind als Frauen.

    Symptome:

    Fußpilz (Tinea pedis)

    Die häufigste Form der Hautmykose ist der Fußpilz oder Tinea pedis. Er macht sich im Anfangsstadium durch weißliche und feucht aufgeweichte Hautstellen, die vorwiegend in den Zehenzwischenräumen liegen, bemerkbar. Neben dem Auftreten von kleinen Rissen kommt es auch zu Schuppenbildung, Rötung sowie einem starken Juckreiz und einem unangenehmen Geruch. Der Fußpilz kann sich auch auf andere Hautstellen des Fußes ausbreiten, wodurch es unter Umständen zu Bläschenbildung an den Seiten und am Fußrücken sowie trockenen und schuppigen Hautstellen an der Sohle kommen kann.

    Mykose der Nägel

    Nagelpilz oder Tinea unguium tritt entweder als Sekundärmanifestation eines Fußpilzes an den Fußnägeln oder selten als eigene Infektionsform, auch an den Fingernägeln auf, wobei Fußnägel viermal häufiger befallen sind als Fingernägel. Eine Mykose der Nägel macht sich zuerst durch eine weißliche, graugelbe oder grünlichbraune Verfärbung der Nagelplatte, ausgehend vom äußeren Rand bemerkbar. Bleibt sie unbehandelt, kann eine Pilzinfektion des Nagels auch die Nagelwurzel angreifen und es kommt zu einer allmählichen Auflösung der Nagelplatte, die krümelig zerfällt und sich vom Nagelbett ablöst. Zusätzlich ist die Haut um den Nagel stark gerötet und es kann zu Schmerzen, eingewachsenen Nägeln und Nagelbetteiterungen kommen.

    Kopfpilz (Tinea capitis)

    Kopfpilz oder Tinea capitis lässt sich meist durch erste Anzeichen wie Haarausfall und dichte Schuppen feststellen, wobei diese Symptome oft verkannt und nicht mit einer Hautmykose in Verbindung gebracht werden. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu meist kreisförmigen Bereichen an der Kopfhaut, an denen sich die Haarschäfte ablösen und nur die Haarstoppel übrig bleiben. Je nach Art des Erregers und Verlauf der Erkrankung lassen sich auch schmerzhaft entzündete Flächen mit Krustenbildung, starke Kopfschmerzen, leichtes Fieber und Müdigkeit feststellen.

    Im Falle von Pilzinfektionen an glatten Hautoberflächen wie beispielsweise dem Rücken kommt es an den betroffenen Stellen zu roten Verfärbungen, Schuppen oder Bläschenbildung, die oft von einem starken Juckreiz begleitet werden. Übermäßiges Kratzen als natürliche Reaktion darauf kann zu einer Verschlechterung der Symptome und darüber hinaus zu Verletzungen führen, wodurch sich der Pilzerreger auch auf tiefere Hautschichten ausbreiten kann. Ergibt sich der Verdacht auf eine Hautmykose, sollte deshalb umgehend die Konsultation eines Dermatologen erfolgen.

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