Die periorale Dermatitis, die aufgrund ihrer typischen Symptome auch als Mundrose bezeichnet wird, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Oberhaut, die in der Regel auf das Gesicht beschränkt ist: Sie ist gekennzeichnet durch kleine, rötliche Knötchen und Pusteln, die sich um den Mund herum ansiedeln und entzünden.
Obwohl das Krankheitsbild der perioralen Dermatitis bereits seit mehreren Jahrzehnten bekannt ist und vielfach versucht wurde, für die Mundrose Ursachen zu finden, konnte bis heute nicht geklärt werden, welche Faktoren letztlich den Ausbruch einer Entzündung herbeiführen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammenhang besteht zwischen dem Ausbruch einer perioralen Dermatitis und dem übermäßigen Gebrauch von Hautpflegeprodukten. Auch wenn die Mundrose weder gefährlich noch ansteckend ist, empfinden viele Betroffene die Erkrankung als sehr belastend, da sich die Symptome auf das Gesicht beschränken und im Alltag nicht verborgen werden können.
Mundrose: Ursachen
Auch wenn bis jetzt noch nicht abschließend geklärt werden konnte, welche Faktoren eine periorale Dermatitis auslösen, konnten mittlerweile begünstigende Umstände für den Ausbruch einer Entzündung festgestellt werden. Trockene Haut wird gemeinhin als Risikofaktor betrachtet, da das körpereigene Immunsystem aufgrund der fehlenden Fettschicht krankheitserregende Mikroorganismen nur ungenügend abwehren kann.
Regelmäßig angewandte Feuchtigkeitscremes, die temporär eine Besserung herbeiführen, haben langfristig häufig einen negativen Effekt auf trockene Haut, denn nicht nur, dass sich der Körper an die zusätzliche Feuchtigkeit gewöhnt und beginnt, weniger körpereigene Fette zu produzieren, des Weiteren reizen die chemischen Substanzen in den Cremes die Haut und fördern Hautirritationen. Daher ist es wichtig, auf eine übermäßige Überfeuchtung der Haut zu verzichten, um zu verhindern, dass die natürliche Abwehrfunktion des Körpers aus der Balance gerät.
Auch Make-up und andere Pflegeprodukte wirken sich negativ auf das natürliche Hautklima aus und fördern entzündliche Veränderungen, die je nach Schweregrad sogar bis tief in die Unterhaut reichen können. Das Problem bei einer akuten perioralen Dermatitis ist, dass viele Betroffene versuchen, die in Erscheinung tretenden Symptome durch den vermehrten Gebrauch von Pflegeprodukten zu bekämpfen, und besonders Frauen greifen mitunter auch auf Make-up zurück, um die Pusteln und Knötchen zu kaschieren – was die Hautbarriere weiter irritiert, reizt und austrocknet, mit dem Ergebnis, dass sich die Symptome deutlich verschlechtern.
Auch ein unsachgemäßer Gebrauch von Kortison, welches temporär die Symptome einer perioralen Dermatitis zu lindern vermag, führt häufig dazu, dass die Beschwerden langfristig in verstärkter Form zurückkommen. Des Weiteren wird der Ausbruch einer Mundrose auch in Zusammenhang gebracht mit Hormonschwankungen im Rahmen des Menstruationszyklus, mit der Antibabypille und mit den schädlichen UV-Strahlen der Sonne, welche die Körperzellen angreifen und zerstören.
Mundrose: Symptome
Die Mundrose zeigt Symptome, welche denen einer Gürtelrose stark ähneln, mit dem Unterschied, dass die Symptome bei der perioralen Dermatitis lokal auf das Gesicht beschränkt sind, weswegen die Erkrankung für viele Betroffene nicht selten ein großes Problem darstellt: In der Regel bilden sich um den Mund herum zwei bis drei Millimeter große, rötliche Knoten, Pusteln und Eiterbläschen, die auch Verdickungen und Schwellungen des unmittelbaren Gewebes verursachen können.
In schwereren Fällen wirkt das Hautbild um den Mund herum sehr uneben, schuppig und weist rötliche Verfärbungen auf, aus denen mitunter Blut austritt. Betroffene klagen über einen brennenden Schmerz, über einen unangenehmen Juckreiz und über Spannungsgefühle, die im Bereich der Entzündungen wahrgenommen werden. In seltenen Fällen können auch die Augenregionen von einer Mundrose betroffen sein, die Falten an den Nasenflügeln, die Wangen oder das Kinn.
Mundrose: Vorkommen
Die periorale Dermatitis betrifft primär Frauen zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt, jedoch können auch Kinder und Männer an einer Mundrose erkranken. Der Umstand, dass hauptsächlich Frauen von einer perioralen Dermatitis betroffen sind, lässt sich vermutlich darauf zurückführen, dass Männer deutlich seltener Kosmetik- und Pflegeprodukten benutzen, wobei auch hormonelle Faktoren eine Rolle spielen.
Die hellhäutige Bevölkerung ist nach statistischen Untersuchungen von einer perioralen Dermatitis deutlich häufiger betroffen als die dunkelhäutige Bevölkerung – ein Effekt, für den bis jetzt noch keine Erklärung gefunden werden konnte. Nach Schätzungen verschiedener Institute haben etwa sechs Prozent aller Frauen und knapp ein Prozent aller Männer, die einen Besuch beim Hautarzt wahrnehmen, eine periorale Dermatitis. Des Weiteren fällt auf, dass die Erkrankung in den westlichen Industrieländern seit circa zwanzig Jahren deutlich häufiger ausbricht, was zurückgeführt werden kann auf den gestiegenen Wohlstand, der zu einem vermehrten Gebrauch von Kosmetik- und Pflegeartikeln geführt hat.
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