Weißfleckenkrankheit (Vitiligo): Ursachen – Symptome – Therapie

    Was ist die Weißfleckenkrankheit?

    Die Weißfleckenkrankheit, auch Vitiligo genannt, ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit. Bei Betroffenen finden sich stellenweise weiße Flächen auf der Haut, häufig besonders auf den Händen, den Füßen oder im Gesicht. Diese Stellen sind unpigmentiert, da der Hautfarbstoff Melanin dort nicht mehr gebildet werden kann.

    Prinzipiell kann die Weißfleckenkrankheit an allen Stellen des Körpers auftreten. Die weißen, unpigmentierten Flecken können sich im Verlauf der Krankheit ausweiten, müssen dies aber nicht zwangsläufig tun. Daher kann Vitiligo unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten und dementsprechend mehr oder weniger auffällig für andere Menschen sein. Dies ist ein Problem, unter dem viele von der Hautkrankheit Betroffene leiden, denn die helleren Flecken können auf andere Menschen befremdlich wirken. Damit ist Vitiligo hauptsächlich ein kosmetisches Problem für die Erkrankten.

    Wie kommt es zu dieser Krankheit und was sind ihre Ursachen?

    Wie die Weißfleckenkrankheit entsteht, konnte eindeutig erforscht werden. Warum sie jedoch bei manchen Menschen auftritt und wer besonders anfällig dafür ist, konnte noch nicht hinreichend erwiesen werden. Deshalb gibt es verschiedene Theorien, die die Ursachen für die Krankheit erklären sollen.

    Die weißen Flecken auf der Haut treten auf, wenn die Melaninproduktion in bestimmten Bereichen stoppt. Melanin ist das Hautpigment, durch welches die Haut ihren individuellen Farbton bekommt. Es wird in speziellen Hautzellen, den Melanozyten, gebildet. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung bräunt sich die Haut und ist so besser vor der schädlichen UV-Strahlung geschützt.

    Gemeinhin wird angenommen, dass erbliche Faktoren eine Rolle beim Auftreten von Vitiligo spielen. Innerhalb von Familien tritt die Fleckenbildung häufiger auf, weshalb von einer Vererbung ausgegangen wird. Diese gilt jedoch nur für die Veranlagung zur Krankheit, nicht für das Auftreten selbst. Damit erhöht sich das Erkrankungsrisiko zwar, wenn Verwandte betroffen sind, aber von einer zwangsläufigen Erkrankung muss man nicht ausgehen.

    Es gibt verschiedene gängige Theorien, die wahrscheinlich miteinander zusammenhängen, um die Ursachen für die Weißfleckenkrankheit zu erklären.

    Zum einen gibt es eventuell einen Zusammenhang zwischen bestimmten Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel der Schilddrüsen-Störung „Hashimoto-Thyreoiditis“ und der Weißfleckenkrankheit. Auch Diabetes Typ 1, die sogenannte Zuckerkrankheit, kann im Zusammenhang mit der Erkrankung der Haut stehen.

    Ein anderer Ansatz ist die sogenannte Autoaggressions-Hypothese, nach der der Zellstoffwechsel in der Pigmentzelle gestört sei. So komme es zu einer Zerstörung der Melanozyten und damit nicht zur Bildung von Melanin.
    Auch körperlicher und psychischer Stress wird häufig als Ursache für Vitiligo gesehen. Im Falle von Stress geben Nervenzellen möglicherweise bestimmte, das Immunsystem aktivierende Stoffe ab, die dann zur Inaktivität der Melanozyten führen.

    Diese These wird dadurch gestützt, dass Betroffene häufig berichten, dass die weißen Flecken im Zusammenhang mit emotionalem Stress auftraten oder sich verschlimmerten.

    Schwere Sonnenbrände, die eine sehr starke Hautschädigung darstellen, können die Krankheit ebenfalls begünstigen. Zudem wurde öfters beobachtet, dass die unpigmentierten Flecken besonders an durch Reibung oder Druck stark beanspruchten Stellen der Haut auftraten.
    All diese Theorien konnten noch nicht ausreichend bestätigt werden, daher sind die Ursachen der weißen Flecken auf der Haut noch nicht eindeutig erklärbar.

    Wie macht sich die Weißfleckenkrankheit bemerkbar und welche Symptome treten auf?

    Grundsätzlich wird zwischen zwei Ausprägungen der weißen Flecken unterschieden: Entweder ist in den hellen Hautstellen die Pigmentierung nur verringert, sodass die Flecken heller als die sie umgebende Haut sind (Hypopigmentierung) oder die Pigmentierung bleibt komplett aus, was sich in fast weißen Stellen äußert (Depigmentierung).

    Symptome für Vitiligo sind offensichtlich die helleren Stellen der Haut, die von den Betroffenen bemerkt werden.

    Es wird noch einmal in zwei Typen der Krankheit unterschieden. Die hellen, unregelmäßigen Flecken sind entweder über die komplette Fläche der Haut verteilt oder betreffen speziell das Gesicht. Bei Ersterem sind auch die Schleimhäute und behaarten Hautstellen von den Flecken betroffen, was auch zu weißen Haaren an diesen Stellen führen kann.

    Beim zweiten Typus tritt die Depigmentierung hauptsächlich im Gesicht rund um Mund und Augen auf. Zusätzlich können aber auch die Hände und Füße Flecken aufweisen. Dabei bleibt die Haut jedoch immer in ihrer Struktur unverändert und die Oberfläche ist intakt. Des Weiteren sind die weißen Flecken nicht ansteckend oder wirken sich auf innere Organe aus, es muss und sollte also nicht zu Berührungsängsten gegenüber Betroffenen kommen.

    Die Diagnose

    Wenn solche weißen Flecken oder andere Hautveränderungen auftreten, sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden. Dieser wird die Haut mit verschiedenen Methoden untersuchen und zum Beispiel mit speziellem Licht bestrahlen, um die Flecken eindeutig diagnostizieren zu können.

    Die Vitiligo-Therapie

    Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten einer Therapie für Vitiligo. Diese können ein Fortschreiten bremsen und an betroffenen Stellen die Neubildung von Melanin anregen. Wie gut dies wirkt, ist jedoch individuell und der kosmetische Effekt bei der Therapie fällt leider oft nicht zur vollen Zufriedenheit der Patienten aus.
    Mögliche Therapie kann eine Bestrahlung mit bestimmtem UV-Licht durch den Arzt sein.

    Auch „Camouflage“ genanntes, besonders deckendes Make-up kann zu einem besseren Selbstbild bei Patienten beitragen.
    Oft ist es hilfreich, sich mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen auszutauschen, um sich mit Vitiligo zu arrangieren.

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