Kutaner Lupus erythematodes – eine Autoimmunerkrankung der Haut
Kutaner Lupus erythematodes (CLE) ist eine nicht heilbare, aber gut behandelbare, in Schüben auftretende Autoimmunerkrankung der Haut und des Unterhautfettgewebes, die hauptsächlich durch die Einwirkung von UV-Licht entsteht. Diese photoprovozierbare Erkrankung führt je nach Subtyp zu unterschiedlichen Veränderungen der Beschaffenheit der Hautoberfläche und kann an verschiedenen Körperstellen auftreten.
Selten kommt es im Verlauf auch zu einem Befall von inneren Organen, wodurch sich die Erkrankung zu einem systemischen Lupus erythematodes entwickelt. In den meisten Fällen stellen die wiederkehrenden Symptome des kutanen Lupus erythematodes in erster Linie ein kosmetisches Problem dar.
Ursachen von kutanem Lupus erythematodes
Die genauen Ursachen von Lupus erythematodes sind bis heute nicht gänzlich erforscht. Der Autoimmunerkrankung liegt eine Fehlregulierung des Immunsystems zugrunde, das sich nicht nur gegen Krankheitserreger und Krebszellen, sondern auch gegen körpereigene und gesunde Zellen richtet, die in weiterer Folge absterben. Als Auslöser eines CLE-Schubs werden sowohl übermäßige Stressbelastung als auch Veränderungen im Hormonhaushalt, übermäßige UV-Licht-Exposition, Infektionen und bestimmte photosensibilisierende Medikamente verantwortlich gemacht.
Als eine der wichtigsten Ursachen von Lupus erythematodes wird aktives oder passives Rauchen definiert. Neben starken Rauchern und psychisch labilen Menschen sind vor allem junge Frauen im gebärfähigen Alter von der Autoimmunerkrankung betroffen, da Eingriffe in den Hormonhaushalt, wie dies durch die langfristige Einnahme von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln wie der Anti-Baby-Pille der Fall ist, zu den häufigsten Ursachen von Lupus erythematodes zählen.
Symptome des Lupus erythematodes der Haut
Alle Formen dieser Erkrankung verursachen auffällige Hautveränderungen, die an lichtexponierten Körperstellen erscheinen und daher gut sichtbar sind. Die Symptome von kutanem Lupus erythematodes treten vor allem im Gesicht, am Oberkörper, an den Außenseiten der Ober- und Unterarme sowie auf der Kopfhaut auf und können eines oder gleichzeitig mehrere dieser Körperareale befallen. Bei rechtzeitiger Behandlung heilen die Hautveränderungen nach einiger Zeit rückstandslos ab, manche Formen hinterlassen jedoch Narben, die vor allem im Gesicht ein kosmetisches Problem darstellen und auf der Kopfhaut zu Haarverlust führen können.
Akuter Subtyp ACLE
Der akute Subtyp ACLE äußert sich in einer plötzlich auftretenden, scharf begrenzten und symmetrischen Rötung an Nasenrücken und Wangen, die in ihrer Form an einen Schmetterling erinnert und daher auch als Schmetterlingserythem bezeichnet wird. Tritt der ACLE-Typ als generalisierte Form auf, zeigen sich auf der gesamten Haut tiefrote kleine Flecken, erweiterte Blutgefäße in den Nagelfalten sowie schmerzhafte Wunden in der Mundschleimhaut. Die Hautveränderungen heilen durch eine gezielte Behandlung im Normalfall rückstandslos ab.
Subakuter SCLE-Subtyp
Der subakute SCLE-Subtyp äußert sich in kreisrunden, im Durchmesser mehrere Zentimeter großen Rötungen mit schuppender Oberfläche, die an den Armen, am Rücken oder Dekolleté auftreten können und im weiteren Verlauf zu girlandenförmigen Veränderungen verschmelzen. Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen geht der SCLE-Subtyp in einen systemischen LE über und befällt die inneren Organe.
Die Unterformen des chronischen Subtyps CCLE zeigen sich meist als scheibenförmige rote Flecken mit weißen Schuppen an Ohren, Kopfhaut, Gesicht und Armen, die kreisrunde, eingesunkene weiße Narben mit bräunlichem Rand hinterlassen, zu Haarverlust führen und die Form von Ohrmuscheln und Nase verändern können, wie dies bei DLE der Fall ist.
Eine andere Form des CCLE, der LEP führt zum Auftreten von entzündlichen, bis zu zwei Zentimeter großen Knoten an Gesäß, Armen, Schultern und Oberschenkeln, die tiefe Narben hinterlassen. Die Unterform CHLE führt zu Hautveränderungen, die im Aussehen und in der Gewebebeschaffenheit Frostbeulen sehr ähnlich sind und vor allem in den Wintermonaten in Form von druckempfindlichen bläulichen Schwellungen an Händen und Füßen auftreten. Der intermittierende Subtyp ICLE verursacht erhabene, geschwollene Knoten mit glatter Oberfläche, die meist Brust, Dekolleté, Rücken, Oberarme und das Gesicht befallen.
Behandlung von CLE
Abhängig vom jeweiligen Subtyp der Erkrankung zielt eine Behandlung auf eine rasche Abheilung der Symptome und die Vermeidung von Folgeschäden ab. Sind einzelne Hautareale befallen, eignet sich eine Lokaltherapie mit topischen Glukokortikosteroiden. Bei der Behandlung von erwachsenen CLE-Patienten hat sich die äußerliche Anwendung von Calcineurinhibitoren in Form von Salben und Cremes erfolgreich bewährt, da es nicht zu Nebenwirkungen wie Juckreiz oder Brennen kommt.
Liegt das Risiko einer Vernarbung oder einer bleibenden Pigmentstörung vor, ist eine frühzeitige Behandlung systemischer Art erforderlich. Bei fünfzig bis neunzig Prozent aller Patienten zeigt die Gabe von Antimalariamitteln oder Retinoiden gute Erfolge. In schweren Fällen muss eine Therapie mit Immunsuppressiva erfolgen, die von einem umfassenden Impfschutz gegen Infektionen begleitet wird.
Vorbeugung eines erneuten Schubs
Um dem Auftreten eines Schubs vorzubeugen, gilt der konsequente Schutz der Haut vor Lichteinwirkung als die wichtigste Maßnahme. Dies bedeutet in erster Linie, auf Freizeitaktivitäten zu verzichten, im Zuge derer der Patient einer intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Sommerurlaube am Meer, alpine Sportarten wie Skifahren und Unternehmungen in der heißen Jahreszeit ohne Möglichkeit eines Aufenthalts im Schatten sind daher zu vermeiden. Ein ausreichender Lichtschutz kann nur durch wasserresistente Sonnenschutzcremes mit höchstmöglichem Lichtschutzfaktor sowie das Tragen von geschlossener Kleidung und einer Kopfbedeckung gewährleistet werden.
Diese Maßnahmen sind auch zu beachten, wenn der Himmel bedeckt ist, da auch schwache Sonneneinstrahlung einen erneuten Schub der Symptome von Lupus erythematodes aktivieren kann. Dies gilt auch für UV-Licht, das durch Fensterscheiben dringt. Daher sind diese Schutzmaßnahmen auch im Berufsalltag, beim Autofahren und im Winter zu beachten.
Photosensibilisierende Arzneistoffe und östrogenhaltige Verhütungsmittel können die Erkrankung ebenfalls induzieren und müssen daher gemieden werden. Der konsequente Verzicht auf Nikotin, eine Supplementation mit einem hochwertigen Vitamin D-Präparat und der regelmäßige Verzehr von Omega-3-reichen Lebensmitteln, vor allem von fettem Seefisch wie Lachs, Makrele oder Dorsch haben sich zur Vorbeugung eines erneuten Auftretens der Symptome von Lupus erythematodes ebenfalls erfolgreich bewährt.
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