Ursachen für Veränderungen der Haare im Laufe des Lebens

    Die Beschaffenheit und Struktur der menschlichen Haare werden von mehreren Faktoren beeinflusst. Dementsprechend lassen sich bei vielen Menschen in verschiedenen Lebensphasen deutliche Veränderungen der Haare feststellen. Während die wichtigsten Ursachen dafür rein physiologischer Natur sind, tragen auch äußere Einflüsse maßgeblich dazu bei, dass die Haare im Laufe des Lebens ein anderes Aussehen annehmen.

    Ursachen des Abdunkelns von Haaren nach der Kindheit

    Viele Menschen, die im Erwachsenenalter dunkelblonde oder braune Haare haben, waren in ihrer Kindheit weizenblond. Warum Haare nach der Kindheit nach und nach dunkler werden, lässt sich wissenschaftlich eindeutig erklären. Im Laufe des Lebens verändert sich bei jedem Menschen das Gleichgewicht von Hormonen, Botenstoffen und Wachstumsfaktoren. Diese beeinflussen in hohem Maße das Aussehen der Haare. Die Prozesse, die den Veränderungen zugrunde liegen, sind äußerst komplex und noch nicht gänzlich erforscht. Tatsache ist, dass das Aussehen der menschlichen Haare von Pigmentstoffen, auch Melanine genannt, bestimmt wird. Diese werden in Phäomelanin und Eumelanin unterteilt. Der Pigmentstoff Phäomelanin ist bei blonden und rötlichen Haartypen dominant, während Eumelanin die Haare braun oder schwarz erscheinen lässt. Die individuelle Haarfarbe eines Menschen kommt durch das Mischverhältnis der beiden Melanine zustande. Im Kindesalter ist bei vielen Menschen in den Haarfollikeln Phäomelanin vorherrschend. Mit zunehmendem Lebensalter bedingen Hormone und Botenstoffe, dass immer mehr Eumelanin herausgebildet wird. Dies führt dazu, dass sich das Mischverhältnis der beiden Pigmentstoffe im Erwachsenenalter nach und nach zugunsten einer dunkleren Farbgebung verändert.

    Körperlich bedingte Strukturveränderungen der Haare im Laufe des Lebens

    Die Menge der Pigmentstoffe bestimmt nicht nur die Farbe der Haare, sondern auch deren Struktur. Während Eumelanin in Form von dicken und dicht angesiedelten Knötchen als Bestandteil des Haares erkennbar ist, zeigt sich die Struktur von Phäomelanin wesentlich diffuser und kleiner. Dies erklärt, warum Kinder mit blonden und feinen Haaren zu Erwachsenen mit dunklen und dichten Haaren werden können. Der Pigmentgehalt, also die Menge und Ausprägung von Melanin im Haar, determiniert dessen Dicke. Hellblonde Haare enthalten nur geringe Mengen von Phäomelanin. Rote Haare sind aufgrund des deutlich höheren Gehalts von Phäomelanin kräftiger als blonde. Da bei braunen Haartypen unterschiedliche Anteile beider Pigmentstoffe nachweisbar sind, ergeben sich naturgemäß auch deutliche Unterschiede bei der Dicke der Haare. Wenn im Erwachsenenalter hormonell bedingt höhere Mengen von Melanin, insbesondere von Eumelanin, gebildet werden, sind die Haare aufgrund des erhöhen Pigmentgehaltes auch von einer kräftigeren Substanz.

    Erst im fortgeschrittenen und späten Erwachsenenalter ist bei vielen Menschen eine weitere Strukturveränderung der Haare feststellbar, die auf rein physiologische Prozesse zurückzuführen ist. Diese kommt durch die sogenannte Miniaturisierung zustande. Dabei handelt es sich um eine allmähliche Verkümmerung der Haarfollikel, die mit einer Abnahme des Wuchses der kräftigen Terminalhaare und damit verbundenen Zunahme der Lanugo-Haare einhergeht. Obwohl die eigentliche, genetisch festgelegte Anzahl der Haare weitgehend gleichbleibt, erscheint die gesamte Haardichte durch diese Änderungen der Struktur geringer. Die Miniaturisierung des Haarfollikels betrifft vor allem Frauen nach der Menopause und ist auf eine Zunahme der männlichen Hormone zurückzuführen.

    Einfluss von äußeren Faktoren und Lebensgewohnheiten

    Bereits nach der Kindheit hat sich jene genetisch determinierte Farbe und Struktur herausgebildet, die der Mensch im Laufe seines frühen und mittleren Erwachsenenalters behält. Diese können sich jedoch auch durch äußere Einflüsse deutlich verändern. Farb- und Strukturveränderungen ergeben sich durch die Einwirkung von UV-Licht im Rahmen einer starken Sonnenexposition oder regelmäßiger Besuche eines Solariums sowie einer Strapazierung durch chemische Substanzen in Pflegeprodukten. Auch Hitzeeinwirkung und mechanische Beanspruchung wie das tägliche Tragen von Helmen oder der starke Zug durch Zusammenbinden der Haare beeinflussen die Beschaffenheit der Haarstruktur. Da Frauen ihre Haare in der Regel länger tragen als Männer, machen sich solche deutlich sichtbaren oder fühlbaren Veränderungen der Haarsubstanz bei ihnen viel stärker bemerkbar.

    Auch durch verschiedene Lebensgewohnheiten ausgelöste Schwankungen des Nährstoff- und Hormonhaushaltes tragen maßgeblich dazu bei, dass die Haare im Erwachsenenalter eine andere Beschaffenheit annehmen. Erwachsene leiden häufig unter Schlafmangel, ernähren sich in manchen Lebensphasen zu einseitig, entwickeln Krankheiten und müssen daher Medikamente einnehmen. All diese Faktoren greifen in unterschiedlicher Intensität in die Stoffwechselprozesse der Zellen in den Haarfollikeln ein. Sie können daher sowohl einzeln als auch in Kombination eine Änderung der Struktur der Haare auslösen, die deren Erscheinungsbild maßgeblich beeinflusst.

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