Atherom – Grützbeutel: Behandlung

    Die Behandlung eines Atheroms basiert auf einer operativen Entfernung, um einer Ausbreitung auf umliegende Hautpartien vorzubeugen und eine dauerhafte Heilung zu ermöglichen. Dermatologen warnen Betroffene davor, das Atherom selbst auszudrücken, da dies mit einem hohen Infektionsrisiko einhergeht und keinen langfristigen Erfolg zeigt. Abhängig davon, ob es bei sich bei der Zyste um ein durch Bakterien infiziertes oder nicht entzündetes Atherom handelt, kommen unterschiedliche chirurgische Methoden zum Einsatz.

    Chirurgische Behandlung eines nicht entzündeten Atheroms

    Die operative Entfernung eines nicht entzündeten Grützbeutels wird in der Regel im Rahmen eines kurzen und unkomplizierten Eingriffs und abhängig von der Größe und Lokalisation der Zyste unter lokaler Betäubung, Dämmerschlaf oder Narkose durchgeführt. Der Chirurg erkennt den Talgdrüsenausgang des Grützbeutels meist an einem dunklen Punkt, der sich in der Mitte der Zyste am Ende der sogenannten Hautspindel befindet. An diesem Punkt öffnet der Arzt das Atherom, um dessen Inhalt vollständig entleeren zu können. Dabei tritt eine gelbliche, meist übel riechende Masse aus, die neben Talgansammlungen auch aus abgestorbenen Zellen von Haaren und Haut besteht.

    Nachdem der Inhalt des Atheroms entleert wurde, muss im nächsten Schritt auch dessen Kapsel komplett entfernt werden. Damit wird verhindert, dass sich an derselben Stelle nach einiger Zeit ein Rezidiv bildet, das heißt, ein neuer Grützbeutel entsteht. Die Atherom-Kapsel wird mit einem speziellen chirurgischen Instrument herausgelöst und anschließend aus dem Hautgewebe gezogen.

    Therapie eines entzündeten Grützbeutels

    Die vollständige Entfernung eines infizierten Atheroms ist deutlich aufwendiger, da die Exzision der Grützbeutel-Kapsel durch die Schwellung, Bildung von Eiter und teigige Beschaffenheit des betroffenen Gewebes nicht möglich ist. Die Infektion hat zudem eine Veränderung des pH-Wertes der Haut zur Folge, wodurch eine örtliche Betäubung keine Wirkung zeigt. Daher muss das Atherom, ähnlich wie ein Abszess, zuerst vereist und danach mit einem Schnitt gespalten werden. Anschließend entleert der Chirurg sorgfältig den Eiter und den Inhalt des Atheroms, bevor er die Kapsel mit einer desinfizierenden Lösung ausspült und eine Drainage legt.

    Nach der Operation wird die betroffene Haustelle mit einer antibiotischen Creme verbunden. Die Kapsel selbst verbleibt zunächst noch einige Zeit im Gewebe. In den meisten Fällen wird dann eine begleitende Antibiotika-Therapie notwendig, um die Entzündung zum Abklingen zu bringen.

    Erst wenn die Bakterien nach etwa drei bis vier, in seltenen Fällen bis zu sechs Wochen vollständig abgetötet sind und die Infektion zurückgegangen ist, kann der Arzt im Rahmen eines zweiten chirurgischen Eingriffs auch die Kapsel und den Ausführungsgang entfernen. Bei größeren Grützbeuteln bleibt oft nach der Operation durch den entstandenen Hohlraum eine Delle in der Haut zurück, die auf Wunsch des Patienten ebenfalls operativ korrigiert werden kann. Dazu wird die Delle mit einer gezielten Verschiebung von Unterhautfettgewebe aufgefüllt und anschließend vernäht. Nach jeder chirurgischen Behandlung eines Atheroms wird eine histologische Untersuchung des entnommenen Gewebes veranlasst, um einen Krebstumor auszuschließen.

    Bei beiden Operationsmethoden sind keine schwerwiegenden Komplikationen zu befürchten. Lediglich kleine Schwellungen, Wasseransammlungen und Blutergüsse, leichte Schmerzen und Gefühlstörungen können im operierten Gewebe gelegentlich beobachtet werden. In der Regel gehen solche Beschwerden nach kurzer Zeit wieder zurück. Grützbeutel können bei Menschen mit genetischer Veranlagung wiederholt auftreten und sich an einer anderen Hautstelle erneut bilden. Eine Prävention kann durch medizinische Maßnahmen nicht erfolgen.

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