Möglichkeiten der Behandlung einer Koilonychie

    Wie jede Deformation oder Anomalie der Nägel liefert auch eine Koilonychie wichtige Hinweise über einen beeinträchtigten Gesundheitszustand des Organismus. Dementsprechend sollte das Vorliegen von Löffelnägeln immer Anlass für einen Arztbesuch sein. Der behandelnde Arzt kann durch die Anwendung verschiedener Diagnoseverfahren eine mögliche Ursache definieren und darauf abgestimmt eine Therapie einleiten.

    Behandlungsmöglichkeiten bei Koilonychien

    So vielfältig die Auslöser der Bildung von Löffelnägeln sind, so verschieden sind auch die Maßnahmen, um dieser Nageldeformation entgegenzuwirken. Die Behandlung der Koilonychie ist in jedem Fall ursächlich und macht eine umfassende und detaillierte Beurteilung des Gesundheitszustandes des jeweiligen Patienten notwendig. Abhängig von der Ursache und Ausprägung der Koilonychie reichen die Therapieansätze von einfachen Änderungen der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten bis zur gezielten medikamentösen Therapie der Grunderkrankung.

    Behandlung erworbener Koilonychien

    In den meisten Fällen ist eine Koilonychie auf chronische oder langfristige Nährstoffmängel zurückzuführen. Der Arzt wird daher zunächst eine Blutanalyse vornehmen lassen, um die Nährstoffversorgung des Patienten beurteilen zu können. Liegt der Nageldeformation ein Eisen- oder Vitaminmangel zugrunde, können bereits einige Umstellungen der Ernährung eine deutliche Verbesserung erzielen. Ein Eisenmangel wird durch einen erhöhten Verzehr von Haferflocken und anderen Vollwertgetreide, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse, Trockenfrüchten sowie hochwertigem Fleisch in Bio-Qualität erfolgreich ausgeglichen. Wichtig ist, gleichzeitig auch auf eine verbesserte Zufuhr von Vitamin C und Folsäure zu achten, denn diese Nährstoffe erhöhen die Eisenresorption im Körper. Im Falle einer ausgeprägten Eisenmangelanämie wird der Arzt zusätzlich ein Eisenpräparat verschreiben. Ist die Koilonychie durch eine Avitaminose B2 bedingt, deutet dies darauf hin, dass eine Fehlernährung oder Alkoholismus vorliegt. In solchen Fällen sollte zusätzlich zu einer Supplementation eine konsequente Umstellung der Ernährungsgewohnheiten erfolgen oder eine Therapie der Suchtkrankheit eingeleitet werden.

    Ist eine erworbene Koilonychie auf äußere Einflüsse wie mechanische oder chemische Einwirkungen auf die Fingernägel zurückzuführen, besteht die Therapie in einem konsequenten Vermeiden der jeweiligen Faktoren. In den meisten Fällen bedeutet dies, Änderungen im Bereich der beruflichen Tätigkeiten vorzunehmen. Menschen, deren Hände berufsbedingt täglich und häufig mit erdölhaltigen Pflege- und Reinigungsprodukten, aggressiven chemischen Substanzen und Wasser in Kontakt kommen oder mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, sollten immer wasserdichte oder für verschiedene Tätigkeiten speziell entwickelte Schutzhandschuhe tragen. Bei kleinen Kindern mit einer Koilonychie gilt es, dem Nachwuchs das ständige Daumen- oder Fingerlutschen abzugewöhnen – gegebenenfalls mit Hilfsmitteln wie geknoteten Schmusetüchern, Schnuller, Bachblüten oder speziellen Tinkturen.

    Behandlung angeborener oder durch Grunderkrankungen hervorgerufener Koilonychien

    Können als mögliche Ursachen weder Nährstoffmängel noch äußere Einflüsse definiert werden, wird der behandelnde Arzt die Durchführung verschiedener weiterführender Untersuchungen und Blutbilder veranlassen. Eine dadurch diagnostizierte angeborene krankhafte Hautveränderung, Schilddrüsenstörung oder Stoffwechselerkrankung wird dann gezielt mit Medikamenten behandelt. Bei erfolgreicher Therapie der Grunderkrankung bilden sich die Löffelnägel üblicherweise allmählich von selbst zurück.

    Unterstützende Maßnahmen zur schnellen Regeneration

    Wenn die genauen Ursachen der Koilonychie gezielt behandelt werden, nehmen der oder die betroffenen Nägel allmählich wieder ihre ursprüngliche und natürliche Form an. Dies kann jedoch einige Zeit dauern, da sich die Nagelsubstanz nur sehr langsam erneuert. Bei Vorliegen einer Koilonychie der Fingernägel ist davon auszugehen, dass sich die typische löffelartige Form nach etwa sechs Monaten vollständig zurückgebildet hat und die deformierten Nägel durch gesunde neue Nagelsubstanz ersetzt wurden. Sind Fußnägel von der Erkrankung betroffen, benötigt das Gewebe zwischen einem und eineinhalb Jahren, bis es sich vollständig regeneriert hat.

    Ganz gleich, ob eine Grunderkrankung, ein Nährstoffmangel oder berufsbedingte Umstände die Koilonychie hervorgerufen haben, die Betroffenen können einiges dazu beitragen, um die Neubildung von gesundem Nagelgewebe anzuregen. Eine ausgewogene Vollwerternährung versorgt auch die Zellen der Nagelwurzeln mit allen notwendigen Nährstoffen, um deren Reparaturprozesse in Gang zu bringen. Dies fördert eine intakte Produktion von Keratin, das die Grundsubstanz der menschlichen Nägel darstellt. Auf Nährstoffräuber wie Alkohol und Nikotin sollten Betroffene weitgehend verzichten. Eine schonende Pflege der Nägel, die idealerweise kurz getragen werden, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Nagelbett sollte täglich mit hochwertigen Pflanzen- oder Pflegeölen massiert werden. Spezielle Pflegelacke bilden eine festigende Schutzschicht, die ein Absplittern der Nagelsubstanz verhindert. Auf gewöhnliche Nagellacke oder künstliche Nägel sollten Frauen mit Koilonychie verzichten, denn sie schädigen die ohnehin brüchige Nagelplatte zusätzlich und erhöhen dadurch das Risiko, dass Krankheitserreger wie Pilzsporen oder Bakterien im Nagelbett Infektionen auslösen.

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